Auftragswerk "Die Gärtnerin in ihrem Reich"

Dieses Kunstwerk ist entstanden aus vielen verschiedenen Blütenarten  als Auftragswerk für einen 50. Geburtstag. Der Wunsch des Kunden war es, die Gärtnerin in ihrem Reich darzustellen. Gefertigt auf Holz in der Größe 50 x 50

 

Es gibt Aufträge, die erfreuen das Herz der Künstlerin auf besondere Weise. So geschehen, als ich Ende Juli  von Holger Z. einen Anruf bekam, ob ich für den 50. Geburtstag seiner Frau, ein Werk aus Blüten fertigen kann. Ja klar – sehr gern doch.

 

Als Thema hatte sich Holger Z. „Die Gärtnerin in ihrem Reich“ gewünscht und eine freie Arbeit, ein buntes Werk, welches er bis Anfang November fertig wissen wollte.

 

Von der ersten Minute an, war ich begeistert. Das ist ein tolles Thema für mich, die ich schöne Gärten liebe. Seit nunmehr über einem Jahr bewohne ich selbst ein großes Grundstück mit Garten. Hier habe ich neben feinen Blüten-Raritäten auch Stauden gepflanzt, die in einen Bauerngarten gehören. Den ganzen heißen Sommer über habe ich für dieses Werk Blüten gesammelt und gepresst. 

 

Im Kopf entstehen bei dieser Tätigkeit schon die ersten Bildideen. Vor allem beschäftigte mich die Frage, wie ich die Gärtnerin darstelle. Welche Blüten trocknen so auf, dass man eine Frau, eine Gärtnerin, ein menschliches Wesen darin erkennt. Also nahm ich mir Zeit für Experimente.  Ich wurde schließlich fündig mit den Blüten meiner purpurfarbenen Fuchsie.

Von Vorteil war bei diesem Auftrag auch die Tatsache, dass ich beizeiten Bescheid wusste.  Auch wenn der Sommer aufgrund seiner Dürre weniger Blüten hervorgebracht hat, so hatte ich doch ausreichend Zeit und Muse. In den Schubladen meiner riesigen Blütensammlung lagern zudem wahre Schätze, die ich ergänzend im Bild einsetzte.

 

 Anfang Oktober traf ich mich schließlich mit Holger Z. in meinem Atelier, um ihm meine ersten Entwürfe zu zeigen, meine eigens für das Bild gesammelten Blüten. Es war ein sehr besonderer Moment, da H. ja auch zum ersten Mal meine Kunstwerke in echt sah. Er war sichtlich angetan von der Vielfalt der Blütenkunstwerke . Wir kamen ins Plaudern über seine Affinität zur Kunst, das Pressen von Blüten, seinen Weinberg.

 

Mich hat vor allem berührt, wie liebe- und respektvoll er von seiner Frau erzählte. Mit viel Energie, Kraft und Liebe hat sie in vielen Stunden den Garten in ihrem neuen Weinberg gestaltet. Er hat sie immer bewundert und von Ferne beobachtet, wie sie durch den Garten tänzelt, dort etwas pflanzt und die Farben genau wählt, da etwas zupft und eine feine Struktur baut, damit immer etwas blüht das ganze Jahr über. Das hat ihn auf die Idee gebracht, ihr ein Blütenbild zu schenken.

 

Als ich ihm meine Blüten zeigte, von denen eine die Gärtnerin werde würde, schmunzelte er und sagte, ich hätte die Farbe sehr gut getroffen, denn seine Frau stammt ursprünglich aus Somalia. Dass sie alle Farben liebt und doch vor allem auch das Purpur und violette Töne, neben gelb und rot. 

 

Da wusste ich, wir schwimmen auf einer Wellenlänge. Das erleichtert mir als Künstlerin die Arbeit am Kunstwerk ungemein. Zudem mag ich es und bin sehr dankbar,  dass ich das Bild frei entwickeln kann, da mir mein Gegenüber volles Vertrauen schenkt. 

 

Wir wählten einen Untergrund aus feinem Holz, das ich mehrfarbig leicht lasiert habe – um dem Bild Struktur zu verleihen.  Auf den hellen Grau- und Ockertönen kommen die gepressten Blüten sehr schön zur Geltung.

 

Auch bei der Rahmung des Bildes waren wir sofort einer Meinung. Der silberne Holzrahmen – als Objektrahmung – das heisst das Glas liegt nicht direkt auf den Blüten,  passt perfekt zum Bild. 

 

Gerahmt wird bei meinen Kunstwerken immer mit UV-Schutz-Art-Glas.

Wie schön, dass ich das fertige Blüten-Kunstwerk noch ein paar Tage bei mir behalten durfte, um es während des offenen Atelier-Tages zu zeigen. Ich gebe zu, ganz leicht fällt es nicht, sich davon zu trennen. Und doch mag ich es auch, wenn meine Bilder in die Welt hinaus gehen und andere Menschen erfreuen. 

Heute kam eine Mail von Holger Z.  Seine Frau hat sich riesig  gefreut.

 

Ich zitiere:

 

„Anfänglich hat sie fröhlich die Blüten bestimmt. Dann wurde sie still... Schließlich sagte sie: „Das Bild lebt ja!“ - und saß noch eine knappe Stunde still davor.

 

 

Das macht mich wirklich glücklich. Gebt mir mehr davon!!

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Kommentare: 1
  • #1

    Konstantin (Freitag, 23 November 2018 09:30)

    Ich habe erst vor kurzem über einen Freund von der Künstlerin Tina Altus "erfahren". Grandiose Umsetzung bzw. Verknüpfung von Vorgabe und Idee ist in diesem Fall gelungen! Sehr schön!